Im Folgenden Erhalten Sie einen Überblick über die Themenschwerpunkte, die wir für unsere Führungen je nach Wunsch unserer Gäste geplant haben. Gern bereiten wir auch ein individuelles Thema vor.

In der Ausstellung stehen ausreichend Sitzmöglichkeiten zur Verfügung. Für die Senioren-Nachmittage halten wir gern auf Anfrage Kaffee oder Tee bereit.

Saladin und die Kreuzfahrer – Die Highlights der Ausstellung

In dieser Führung durch die Ausstellung soll anhand ausgewählter ‚Highlights’ ein allgemeiner Überblick über das Thema ‚Saladin und die Kreuzfahrer’ gegeben werden. Wer war der historische Sultan Saladin, der als weiser, besonnener, gradliniger und gerechter Herrscher Einzug in die östliche und westliche Literatur fand? Anhand von historischen Quellen (Manuskripten, Münzen),  sowie rezeptionsgeschichtlichen Dokumenten wird dieser Frage nachgegangen.

Welche Motive bewogen die fränkischen Ritter, einen Kreuzzug gegen die Heiden in den Osten anzutreten? Welche unterschiedlichen Kulturen und Lebensformen stießen aufeinander? Die Kreuzzüge führten auf der einen Seite zu blutigen kriegerischen Auseinandersetzungen, auf der anderen Seite aber auch zu einem beginnenden Dialog zwischen den Religionen. Welche Auswirkungen dieser Begegnung sind bis heute zu spüren? Die Frage des Austauschs zwischen den Kulturen wird anhand von kunsthandwerklichen Zeugnissen behandelt, welche deutlich zeigen, dass es eine gegenseitige Beeinflussung und Übernahme von Motiven und Formen gab. Die islamische mittelalterliche Welt war in naturwissenschaftlicher Hinsicht der europäischen weit überlegen. Astrolabien und Himmelsgloben veranschaulichen die Höhe des Standes naturwissenschaftlicher Kenntnis im islamischen Mittelalter.

Christentum und Islam – Die Begegnung unterschiedlicher Religionen und Kulturen

Jerusalem war und ist heilige Stätte für Angehörige aller drei Religionen, der Juden, der Christen sowie die Muslime. Pilgerandenken, Kultgegenstände und großformatige Modelle der religiösen Kultstätten zeigen Jerusalem als eine multikulturelle Stadt. Das Zusammenleben der einzelnen Religionen war seit der Übernahme durch die Muslime im Jahr 638 n. Chr. bis zur gewaltsamen Übernahme der Stadt durch die Kreuzfahrer, die der Koexistenz über einen langen Zeitraum hinweg ein jähes Ende bereitete. In dieser Führung sollen die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten der Religionen sowie die Formen des Zusammenlebens vor und während der Kreuzzüge behandelt werden. In den Kreuzfahrerstaaten lebten Christen und Muslime quasi Tür an Tür. Dies führte beispielsweise dazu, dass Christen bei muslimischen Kunsthandwerkern Gegenstände fertigen ließen. So kam es zu einer Vermischung von Formen und Bildprogrammen, welche in der Ausstellung näher betrachtet werden. Abschließend werden die Auswirkungen der Kreuzzüge bis heute diskutiert.

Die mittelalterliche Gesellschaft während der Kreuzzüge

Die Ursachen für die Kreuzzüge und die Motive, welche die europäischen Ritter dazu veranlassten, das Kreuz zu nehmen und einen Kriegszug gegen die Heiden in den Osten anzutreten, waren vielfältig. In dieser Führung wird zunächst auf die europäische Gesellschaft zur Zeit der Kreuzzüge eingegangen. Im Orient begegneten die Kreuzfahrer einer völlig anderen Gesellschaftsstruktur und einer fremden Kultur. Die Unterschiede zwischen der Gesellschaft des europäischen und des islamischen Mittelalters werden in dieser Führung anhand von großformatigen Burgmodellen und vergleichbaren Zeugnissen höfischen Lebens herausgearbeitet. Schließlich bildeten sich im Osten kleinere Kreuzfahrerstaaten, politisch und gesellschaftlich nach europäischem Muster, sozial aber multikulturell ausgeprägt, heraus. Viele unserer heutigen kulturellen Alltäglichkeiten haben ihren Ursprung im Orient und sind ein Relikt aus der Zeit der Kreuzzüge. In der Führung werden diese Spuren gesucht.

Ritter

‚Ritter’ ist oftmals eine der ersten Assoziationen zu dem Begriff ‚Kreuzzüge’. In dieser Führung wird speziell auf die Handelnden, d.h. die Kreuzritter eingegangen. Was waren ihre Motivationen, ihre Heimat zu verlassen und nach Jerusalem zu ziehen? Was bedeutet der heute noch verwendete Begriff ‚ritterlich’? Wie sah eine Ritterburg im Orient aus? Anhand von Modellen von Ritterburgen, Teilen von mittelalterlichen Rüstungen, Essgeschirr, der Ausstattung der Burgen und Zeugnissen der Ritterorden im Heiligen Land, wird dieser Frage nachgegangen. Abschließend wird anhand zahlreicher Zeugnisse der Ritterorden auf den Inseln Zypern und Malta der Frage nach der Wirkungsgeschichte der Ritterorden nachgegangen und ein Ausblick bis zu den Johannitern und Maltesern heute gegeben.

Das Leben im Orient

Die Kreuzfahrer begegneten im Orient einer völlig fremden Welt. In dieser Führung wird der Blick auf das Leben im Orient gerichtet. Welche politische und gesellschaftliche Ordnung gab es im Orient? Wie unterschied sich diese von der europäischen? Wie sah das Leben am orientalischen Hof aus? Wie war er eingerichtet? Anhand von zahlreichen Zeugnissen, angefangen bei Modellen islamischer mittelalterlicher Burgen, über Bestandteile höfischer Einrichtung, Essgeschirr, Dekorationselementen wird versucht, einen lebendigen Eindruck des höfischen islamischen mittelalterlichen Lebens zu vermitteln. Diese Zeit stellt auch eine Blütezeit des islamischen Kunsthandwerks dar, in der ganz neue Techniken entwickelt wurden, die anschließend ihren Weg nach Europa fanden. Gleiches gilt für die Naturwissenschaften.

Christliche und Islamische Kunst

Das islamische Kunsthandwerk erreichte in der Periode der Kreuzzüge ein hohes Niveau. Neue Techniken der Herstellung und Verzierung von Metall-, Keramik und Glasobjekten entstanden, die in der Ausstellung anhand zahlreicher Leihgaben aus Syrien und Kuwait nachvollzogen werden können. Zudem wird der Frage nach dem islamischen Bilderverbot nachgegangen, welches entgegen der allgemeinen Meinung nur für den sakralen Bereich galt und Meisterwerke islamischer Kalligraphie betrachtet.

Während der Kreuzzüge kam es zu einer gegenseitigen Beeinflussung christlicher und islamischer Kunst, die anhand von Kunstobjekten, die in christlichem Auftrag von muslimischen Kunsthandwerkern gefertigt wurden, gut nachvollzogen werden kann. Weitere Auswirkungen hatte die Konfrontation der Kulturen im Bereich der Architektur. Aus der Begegnung resultierte eine gegenseitige Übernahme von zahlreichen Elementen, die anhand der detailgetreuen und großformatigen Modelle verdeutlicht werden kann.

Nathan, der Weise

In dieser Führung wird ausgehend von Lessings ‚Nathan der Weise’ der historische Hintergrund der Handlung des Dramas betrachtet. Welche Elemente sind fiktiv, welche Begebenheiten sind historisch? Lessings Figur des Sultans Saladin wird mit der historischen Persönlichkeit konfrontiert, das Jerusalem des 12. Jahrhunderts betrachtet. Zudem wird anhand zahlreicher Zeugnisse das Leben der Tempelritter untersucht. Realitäten, Wunsch und Fiktion stehen dabei in dem bis heute aktuellen Drama nebeneinander.